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Fotos und Dokumente
1926 Der Spielmannszug des TVT unter der Leitung von Otto Runge.
1927 Artikel von Otto Runge zu den Anfängen der musikalischen Freundschaft zwischen Tungendorf und Bad Bramstedt.
Fanfarenzug des TVT
Fanfarenzug des TVT beim Vogelschießen
1961 Zitat aus der Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des TVT. Geschrieben von Otto Runge
Spielmannszug des TVT vor dem Volkshaus
1963 Programmfolge 40.Jubiläum mit 1.Auftritt der Bläsergruppe
1963
1963 Jahresbericht
Konzert im Corso zum 50-jährigen Bestehen.
1973 Jahresbericht
1983
1993
Musikalische Leitung
Otto Runge 1923 - 1959 Gründer des Spielmannszuges des TVT
1926 1953 1979
Hartmut Runge 1959 - 1991 Gründer des Musikzuges Tungendorf
1973 1979 1986 2012
Jörg Wisper, Tjark-Ture Dierks 1991 bis 1996
Norman Röhl 1996 - 2008
Alexander Birkholz 2009 (Interimsleitung)
Christoph Rohlfing, Niclas Schlünzen, Heiko Hoffmann 2010
Daniel Wollrath 2011 - 2021
Heiko Voß 2022 (Interimsleitung)
Maik Gess 2022 - heute
Organisatorische Leitung
Otto Runge 1923 - 1957
Helmut Langbehn 1957 - 1959
Hartmut Runge 1959 - 1970
Gerhard Ott 1970 - 1979
Günter Wisper 1979 - 1988
Willy Hamann 1988 - 1990
Herbert Kühl 1990 - 1991
Manfred Hobus 1991 - 1993
Tjark-Ture Dierks 1993 - 1995
Karin Jordan 1995 - 1996
Manfred Hobus 1996 - 1998
Martina Brimm 1998 - 1999
Jörg Wisper 1999 - 2002
René Krüger 2003
Wiebke Schulz 2004 - 2009
Daniela Bolte 2009 - 2012
Heino Carstens 2012 - 2016
Christoph Rohlfing 2016 - 2020
Dr. Tim Staufenberger 2020 - heute
Ein geschichtlicher Abriss
Im
Jahre 1923 gründete Otto Runge gemeinsam mit weiteren acht Spielleuten den Spielmannszug des damaligen Turnvereins Tungendorf (TVT). Die
Stabführung sollte ihm bis ins Jahr 1957 obliegen.
1924 kam ein
Schüler-Spielmannszug hinzu, den Willi Glau leitete, der sich jedoch
durch die Kriegswirren bereits nach zehn Jahren wieder auflöste.
Nach
Beendigung des Krieges 1945 wurde gleich an Wiederaufbau gedacht,
jedoch war der größte Teil der Instrumente verloren gegangen. So begann
wie überall, so auch in der Musikabteilung des TVT mühsame Aufbauarbeit.
Bereits 1949 herrschte wieder ein geregelter Übungsbetrieb. Geübt wurde
in der Halle des Stadtverkehrs in der Gutenbergstraße und in der
Holten-Tüffelmaker-Bude bei Willi Glau auf dem Hof. lm Sommer übte man
hinter den Knicks im Ober- und Unterjörn.
1955 wurde zusätzlich ein Fanfarenzug gegründet, der unter der Leitung von Egon Pries beachtliche Leistungen erzielte
1957
übergab Otto Runge die Stabführung seinem Sohn Hartmut. Zwei Jahre
später, 1959, übernahm Hartmut Runge auch die organisatorische Leitung
der Musikabteilung. Es wurde wieder ein Jugendspielmannszug aufgestellt,
dessen Leitung Gerhard Villwock übernahm.
In
den 1960er begann das Interesse für die Blasmusik. Wenn auch die
Entwicklung zunächst nur schleppend voranging – die Bläser spielten
lange nur bei Ständchen und Platzkonzerten – so war dies doch die
Geburtsstunde des damaligen Musikzuges Tungendorf. Nach Auflösung des
Fanfarenzuges traten einige Bläser dem Musikzug bei und verstärkten
damit die Besetzung
lm
Herbst 1972 musste der Spielmannszug aufgelöst werden, da nicht
genügend Betreuer und qualifizierte Ausbilder zur Verfügung standen.
Übrig blieben die Senioren des Spielmannszuges, die viele Jahre später
noch regelmäßig übten und in kamerad- schaftlicher Form die Tradition des
Spielmannszuges aufrecht erhielten.
Der
Schwerpunkt der Weiterentwicklung der Musikabteilung wurde nun auf
Blasmusik gelegt. Bei der 50-Jahr-Feier spielten bereits 20 aktive
Bläser auf. Von 1970 bis 1979 war Gerhard Ott der Obmann der
Musikabteilung.
Hartmut Runge und Hans Stender setzten ihre ganze Kraft
in den Aufbau und die Aus- bildung des Musikzuges. In diesen Jahren wurde
der Musikzug durch ein Bass- Tenorhorn- und Holzregister, sowie einen
Saxofonsatz weiter ausgebaut.
Die
Ausbildungsarbeit wurde in den 1980er-Jahren weiter intensiviert und
ausgedehnt auf die Einstudierung neuer und schwieriger Stücke. 1983
konnte die Musikabteilung zur 60-Jahr-Feier in einem festlichen Konzert
in der Holstenhalle mit 60 aktiven Bläsern aufspielen.Zahlreiche erfolgreiche Teilnahmen an Wertungsspielen folgten.
Mit
Beginn der 1990er Jahre trat verstärkt ein Generationswechsel ein, bis
hin zum Wechsel des Dirigenten. 1991 gab Hartmut Runge nach über
30-jähriger Tätigkeit den Taktstock an die nächste Generation,
namentlich Jörg Wisper und Tjark-Ture Dierks, ab. Der Klangkörper des
Orchesters wurde durch Fagott, Oboen und Waldhorn erweitert.
Aufgrund
der Erweiterung des Klangkörpers und die Ausweitung der Stückauswahl in
Richtung originaler Harmoniemusik, entschloss sich die Musikabteilung
unter der Leitung von Jörg Wisper und Tjark-Ture Dierks zur Umbenennung
des Musikzuges Tungendorf im Jahr 1994 zur neuen Bezeichnung
Blasorchester Tungendorf.
Um
der neuen musikalischen Ausrichtung weiteren Nachdruck zu geben,
übergab Jörg Wisper 1996 den Taktstock und damit die musikalische
Leitung, an den Berufsmusiker Norman Röhl, der diese Aufgabe bis 2008
ausfüllte. In dieser Zeit wurde in Ausbildung und Weiterbildung der
Musizierenden weiter professionalisiert und unter anderem mit
Musikerinnen und Musiker des Marinemusikkorps zusammengearbeitet.
1998
richtete das BOT äußerst erfolgreich das Landesmusikfest im Rahmen der
Holstenköste aus und flog 1999 in die USA um dort unter anderem als
offizieller Vertreter des Landes Schleswig-Holstein an der Steubenparade
in New-York teilzunehmen.
Im
Jahr 2008 übergab Norman Röhl die musikalische Leitung an einen
Kollegen des Marinemusikkorps, der wiederum aus berufliche Gründen nur
kurzfristig im Dienste des BOT bleiben konnte. Es folgte eine kurze Zeit
der Orientierung und Suche nach einem neuen Leiter, in der
übergangsweise die musikalischen Geschicke durch Heiko Hoffmann,
Christoph Rohlfing und Niclas Schlünzen aus den eigenen Reihen gesteuert
wurden.
Ein
neuer musikalischer Leiter wurde im Jahr 2011 mit Daniel Wollrath,
ebenfalls damaliger Berufsmusiker im Marinemusikkorps Ostsee, in äußerst
kompetenter Weise gefunden. Es folgten Jahre der musikalischen
Weiterentwicklung, in der das Blasorchester Tungendorf weiter daran
arbeitete, nicht nur als marschierendes Stadtteilorchester, sondern als
Konzert-Blasorchester aus Neumünster wahrgenom- men zu werden.
So wurde
unter anderem die Zusammenarbeit mit der Gemeinschaftsschule Faldera und
deren Bläserklasse begründet und dort das „Winterkonzert“ in den
jährlichen Spielplan aufgenommen, sowie der aktuelle Name des BOT
„Blasorchester des SVT Neumünster“ etabliert.
Im Laufe dieser Jahre
blieb die Größe des Orchesters immer zwischen 50 und 70 MusikerInnen.
In
den ausgehenden 2010er-Jahre gingen die Nachwuchszahlen kontinuierlich
weiter zurück, wohingegen die normale Fluktuation weiter anhielt. Durch
die Pandemie weiter verstärkt verminderte sich die MusikerInnenzahl
bedauerlicherweise auf ungefähr 30.
Ende des Jahres 2021 beendete Daniel
Wollrath sein Engagement beim BOT, das immerhin 10 Jahre andauerte. Die
Suche nach einer neuen musikalischen Leitung brauchte wiederum einige
Zeit, die aber schlussendlich erfolgreich war.
Seit
Ende 2022 wird das BOT von Maik Gess geleitet. Selbst in der
Amateurmusik als Schlagzeuger aufgewachsen, leitete er 10 Jahre den
Musikzug Plön und absolvierte in dieser Zeit diverse Fortbildungen die
2019 mit dem B-Kurs zum „Leiter des Blasorchesters“ bei der Deutschen
Bläserakademie ihren vorläufigen Höhepunkt fanden.
Am
8. Juli 2023 feiert nun das BOT seinen 100. Geburtstag und freut sich
auf eine tolle Geburtstagsfeier mit ehemaligen MitmusikerInnen und
aktuellen musikalischen Freundinnen und Freunden.
Auch mit ca. 30 MusikerInnen kann das BOT weiterhin musikalisch überzeugen, aber das Ziel ist klar:
Wir
wollen mit mehr MusikerInnen noch schönere Musik machen und jeder und
jedem Teilnehmenden und Zuhörenden den großen Mehrwert von gemeinsamer musikalischer Zeit näherbringen.